Drei Mädels unterwegs in Sankt Petersburg

Subject City tour from Eugenie Kramer, 27.04.2017 11:47 Uhr

Nach unserem sehr erfolgreichen Trip nach London, machten wir uns (ich, meine Schwägerin & ihre Mama) dieses Jahr auf nach Sankt Petersburg. Ich habe von vielen Bekannten gehört, die Stadt soll richtig toll sein. Also, beste Voraussetzungen für eine Städtereise.

Noch im Februar sind wir ins Reisebüro und haben unsere Städtereise, Doppelzimmer mit 3 Betten & Frühstück gebucht. Ein Visum war ebenfalls erforderlich, Kosten ca. 100,- EUR. Mein Tipp an dieser Stelle: Lasst Euch beim Ausfüllen der Visumunterlagen von einem Reisebüroangestellten helfen. Versucht es nicht selbst, alles verlorene Zeit und man kommt nicht weiter.

Die Russen wären nicht  DIE Russen, wenn sie nicht alles über die Reisenden wüssten. Man muss so gut wie alle Unterlagen vorweisen, die man Zuhause hat. Ich, als Selbstständige, musste meinen aktuellen Kontoauszug vorlegen. Mein Gewicht wollten sie (Gott sein Dank) nicht wissen. Wenigstens etwas.

Am 01.07.2016 war es dann soweit. Dieses Mal haben wir uns entschieden mit dem Zug zum Münchner Flughafen zu fahren. Unsere Männer fuhren uns nach Amstetten zum Bahnhof. Erste erfreuliche Nachricht: Der Zug nach Ulm fällt aus. Somit mussten wir auf den nächsten Zug warten und eine Runde nach Geislingen drehen und erst dann nach Ulm. Der Rest verlief nach Plan.

Kurz vor dem Abflug bekamen wir die Information, dass wir doch in Moskau umsteigen müssen. Gebucht war ein Direktflug. Unser Gepäck wurde jedoch nach Sankt Petersburg geflogen.

Auf dem Flughafen in Moskau haben wir die erste Erfahrung mit den Angestellten dort gemacht. Was Freundlichkeit ist, wissen diese Menschen leider nicht, schade.

Es ging weiter, mit der gleichen Fluggesselschaft "Aeroflot" nach Sankt Petersburg. Dort angekommen, waren wir auf uns gestellt. Koffer geholt, wie geht es jetzt weiter?

Im Ausgang stand eine moderne, guteingerichtete Theke mit zwei sehr hübschen, jungen Mädchen, die Taxis vermieteten. Meine Schwägerin hatte in der Zwischenzeit Kopfschmerzen bekommen, vielleicht von der Freundlichkeit der Flughafenangestellten in Moskau, somit mussten ich und ihre Mama ein Taxi organisieren.

Da wir der Sprache mächtig sind, haben wir ein Taxi zum Hotel gebucht.
Unsere Adresse lautete:
Courtyard St. Petersburg Center West/Pushkin Hotel
166 Griboedov's Canal, via 33 Kanonerskaya Street

Diese Adresse haben wir den Mädchen durchgegeben, gezahlt, (1.600,- RUB, ca. 24,- EUR) alles andere wurde für uns erledigt. Mit einer Quittung sind wir raus, haben unser Taxi innerhalb von 2 Sekunden nach dem Kennzeichen gefunden, der Fahrer hat unsere Koffer im Kofferraum verstaut und wir fuhren los.

Tipp: man hat keine andere Möglichkeit in die Stadt reinzufahren. Wenn man jedoch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren möchte, muss man sich Zuhause danach erkundigen. Ich persönlich rate davon ab.

Die Angestellten am Flughafen sowie der Taxifahrer waren wie Tag und Nach im Vergleich zu Moskau. Sehr freundlich, interessiert, wie es uns geht & was wir hier machen wollen. Ab jetzt fühlte ich mich wie Zuhause.

Im Hotel angekommen, eingecheckt und erstmal unser Dreibettzimmer unter die Lupe genommen. Man wird es nicht glauben, es war perfekt. Im Badezimmer waren alle Armaturen von der Firma Grohe. Sogar die englischen Geräte waren willkommen, es gab zweierlei Steckdosen. Sehr moderne Zimmereinrichtung, saubere, neue, nicht abgenutzte Möbel. Wir waren begeistert.

Am ersten Tag konnten wie leider nichts mehr unternehmen, da wir durch den Umstieg in Moskau sehr viel Zeit verloren haben.

Tag 2: Die Hotelfachangestellten waren sehr freundlich & professionell. Wir sind morgens zum Frühstücksbuffet und hatten eine riesengroße Auswahl an Essen. Fast wie auf einer Hochzeit.
Hotelgäste: 98 % Japaner/Chinesen, 1 % Araber,1 % Russen.

Vom Hotel aus fuhr jede1 - 2 Stunden ein Shuttleus die Gäste in die Stadt. Wir haben uns entschieden die Eremitage (eines der größten und bedeutendsten Kunstmuseen der Welt) anzuschauen. Das Wetter war ausgezeichnet.

In der Nähe war ein Stand, wo man verschiedene Ausflüge buchen konnte. Leider alles auf russisch. Uns hat dies nichts ausgemacht, bis auf den Preis. Die Deutschen werden bei allen Ausflügen zur Kasse gebeten, man ist verpflichtet den Personalausweis vorzulegen und 200 bis teilweise 600,- RUB mehr zu bezahlen. Also, gut. Man lebt nur einmal, dachten wir. Die Eremitage rennt uns nicht weg, lasst uns zum Alexanderpalast & Katharinenpark nach Pushkin (früher Zarskoje Selo) fahren. Ausflugsdauer: 6 Stunden, Preis: 2.600,- RUB (ca. 38,- EUR), hier mussten wir 600,- extra fürs Deutschsein bezahlen. Während der Busfahrt nach Pushkin, hat die junggebliebene, ca. 85-jährige Dame über die Sehenswürdigkeiten erzählt, an denen wir vorbeigefahren sind. Dort angekommen übergab sie unsere Gruppe mit ca. 15-20 Personen an eine Schlossführerin und wir wurden durch den Palast geführt. Die Räumlichkeiten sind sehr groß, viel Gold. Man durfte überall fotografieren und man hat uns die Entstehung des Schlosses erzählt. Als die Führung vorbei war, waren wir sehr begeistert. Anschließend sind wir von unserer jungen Reiseleiterin abgeholt worden und es ging weiter zum Katharinenpalast.

Dort angekommen, hat uns die Größe des Anwesens komplett umgehauen! Das Areal ist so gut wie unendlich. Hier verlief alles nach dem gleichen Prinzip wie beim Alex, man hat uns an eine Dame übergeben. Sie lebt Kunstgeschichte! Mit Leib und Seele erzählte sie uns über die Entstehung, Geschichte & Katha. Die Räumlichkeiten haben teilweise überdimensionale Größe, Gold – soweit das Auge reicht, diese Besichtigung hat uns den Rest gegeben, im positiven Sinne. Der Katharinenpark ist eine Augenweide. Alles andere, was ich bin heute gesehen habe, und ich war mal zu Gast bei der Königin Elizabeth, kann einpacken. Das Highlight war selbstverständlich das nachgebaute Bernsteinzimmer. Man hat 10 Jahre gebraucht, um das Zimmer in den ursprünglichen Zustand zu bringen. Dort durfte kein Tourist fotografieren. Es wird erklärt, dass der Bernstein durch das Fotografieren kaputt geht.

Tipp: es ist ein absoluter Muss, den Palast anzuschauen, wenn man in Sankt-Petersburg ist. Egal ob man alt ist oder jung, Begeisterung pur!

Tag 3: heute nahmen wir uns Zeit für die Hermitage. Unglaubliche Kunstausstellung. Ebenfalls wie alles andere – überdimensional! Leider konnten wir nicht alles sehen, da wir um eine bestimmte Uhrzeit einen weiteren Ausflug gebucht hatten.

Tipp: man soll die Hermitage nur dann besuchen, wenn man sich wirklich für die Kunst interessiert. Hier kann man ebenfalls eine Führung buchen, was wir nicht gemacht haben. Die Kunst wollten wir uns selbst nach unserem Tempo anschauen. Man benötigt mind. einen halben Tag, um die Hermitage zu sehen.

Danach ging es weiter nach Peterhof (rus. Petergof). Dort befindet sich ein Schloss und ein Park. Die Führung im Schloss war leider nicht dabei. Wir haben uns den Park angeschaut, mit sehr vielen, großen, wunderschönen Fontänen, Spazierwegen, Grünanlagen und einem künstlich angelegtem See. So wie bei der Katha, spielt hier Gold eine sehr große Rolle.

Tipp: es ist körperlich & zeitlich schon fast unmöglich beide Sehenswürdigkeiten an einem Tag anzuschauen. Diesen Ausflug soll man wirklich getrennt machen.

Tag 4: leicht regnerisch. Wir haben beschlossen, etwas Bummeln zu gehen. Es gibt alle zwei Meter eine Einkaufsmöglichkeit. Eine bestimmte Kirche ist mir ins Auge gefallen, als wir mit dem Bus durch die Stadt fuhren. Diese wollte ich mir unbedingt anschauen. Es handelt sich dabei um eine Auferstehungkirche. Die Besichtigung war leider nicht möglich, das Anschauen von Außen hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Tag 5: heute war Regen und Sturm angesagt. Trotzdem sind wir in die Stadt gefahren. Ich wollte unbedingt in ein Scrapingbook-Laden. Hierzu mussten wir mit der Metro fahren. Ist nicht jedermanns Sache, da es eines der tiefstgelegenen U-Bahn-Systeme der Welt ist. Aufgrund der Tiefe sind die Wege etwas enger angelegt, man bekommt ein bedrückendes Gefühl. Preislich liegt das Ticket unter einem Euro. Hier ist es unabhängig wo man hinfährt, man zahlt immer den gleichen Betrag.

Ebenfalls wollten wir über die Brücke bei der Hermitage, Dvortsovyy most (Schlossbrücke) auf die andere Seite der Stadt gehen, über die Große Newa. Dort stehen weitere Sehenswürdigkeiten. Leider haben uns Sturm und Regen erwischt und wir mussten uns ein Unterschlupf suchen. Zurück zum Hotel sind wir mit unserem Hotelshuttel-Bus gefahren.

Tag 6: Etwas enttäuscht über das Wetter  mussten wir abreisen. Ich persönlich wäre sehr gerne noch geblieben, um weitere Sehenswürdigkeiten und Schlösser zu sehen.

Fazit & weitere Tipps:

alle Schloss- und Parkführungen bereits Zuhause buchen.

Das Hotel in dem wir untergebracht waren ist absolut empfehlenswert. Direkt im Hotel kann man Geld wechseln, Matröschkas und Schmuck aus Bernstein erwerben und vor allem: man kann in der „Bierstube“ den ganzen Tag über ausgezeichnet essen. Ich habe noch nie in meinem Leben so gut gegessen. Der Geschmack der Zutaten ist echt und intensiv.

Zur Info:
1,- entsprach ungefähr 68,- Russische Rubel (Stand 15.09.2016)
Erfahrungsgemäß kann ich sagen, dass man das Geld in Russland auf einer Bank oder im Hotel (je nach Möglichkeit) wechseln soll.

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