Auf dem Neckartal-Radweg von Plochingen nach Heilbronn

Zum Thema Radreise von Iris R. , 20.06.2012 10:54 Uhr

Frisch und froh starten wir: mein Fahrrad, mein Mann,  die beiden Jungs im Teenager-Alter und ich  unsere Pfingstradtour entlang des Neckartales bis Heilbronn.
Als  Ausgangspunkt  haben wir Plochingen gewählt.  Es liegt verkehrsgünstig an der Bahnstrecke Stuttgart -  Ulm und  bietet mit  Regionalbahn und  Regionalexpress gute Fahrradmitnahmemöglichkeiten.  Ein gut ausgeschilderter  Radweg führt uns über Altbach nach Esslingen,  wo wir unmittelbar an der Moschee vorbeikommen.  Die Tour führt  in  Bad Cannstatt durch den Neckarpark  vorbei an Daimler-Benz-Museum  und  Mercedes-Benz-Arena.
Unser Tagesziel Marbach erreichen wir schon recht früh. Gut asphaltierte Radwege und keinerlei Steigungen auf den passierten  60  Kilometern lassen das zu. So bleibt in dem mittelalterlichen Städtchen mit seinen alten Fachwerkhäusern viel  Zeit zum Schlendern und Besichtigen - natürlich erst nachdem  die Stahlrösser versorgt, will heißen die Gangschaltung  eingestellt  und   der defekte Schlauch  gewechselt waren. 

Allgegenwärtig in Marbach ist  Friedrich Schiller:  sein Geburtshaus, das Geburtshaus seiner Mutter,  das Literaturmuseum, …. .  Was  für Otto-Normal-Radler  sehr   inspirierend ist, betrachten die Jungs  eher als Belästigung,  werden sie  doch sogar in den Ferien und auf dem Rad von  Wilhelm Tell, den Räubern & Co. verfolgt. 

Gut gefrühstückt schwingen wir uns  am Pfingstmontag wieder auf den Fahrradsattel.  Der ist inzwischen  hart wie Eisen, so meldet es zumindest  das Sitzfleisch an  unser Gehirn.

Jetzt lassen wir  den Neckar Neckar sein und radeln rechts ab in das Bottwartal. Dieser idyllische Weg - Teil des Neckar-Alb-Radweges - schlängelt sich entlang der kleinen Flüsschen Murr, Bottwar und Schozach, durch nette Ortschaften, schattige Wälder, liebliche Rebhänge.  Immer wieder treffen wir auf lauschige Plätzchen,  wo wir am liebsten innehalten und im Fluss waten würden.

Ca. 25 Kilometer führen uns über die Städtchen Steinheim, Kleinbottwar, Großbottwar, Oberstenfeld, Beilstein.  Erhaben  liegt dort die bekannte  Burg, die zu besichtigen  uns  gereizt hätte,  wäre sie eben nicht erhaben hoch oben und nur um den Preis enormer muskulärer   Anstrengung zu  erreichen gewesen.
Jetzt verlässt der Radweg die Bottwar und folgt dem Wasser der Schozach,  die über Ilsfeld und Talheim bei  Sontheim  in den  Neckar  mündet. 

Von hier sind es nur noch ein paar Hundert Meter bis zum Bahnhof, wo wir via Regionalexpress deutlich schneller als  das Neckarwasser bis Plochingen reisen, den Neckar dann endgültig verlassen und auf unsere Ulmer Alb zurückkehren.
Ein freundlicher Schaffner, vielmehr Zugbegleiter, weist uns darauf hin, dass wir für unser Baden Württemberg Ticket zu viel bezahlt haben, eigene Kinder bis 17  J. fahren kostenlos mit, und zudem seien Räder auf dieser Strecke kostenlos. Für das Geld für die  Fahrradtickets  hätten wir  mehrere Gläser  Großbottwarer, Beilsteiner, Lauffener  … Wein trinken können.

01.   Juni 2012                          Iris R.