Bitte 15x Straßburg und zurück...

Zum Thema Städtereise von E.K., 20.11.2013 08:33 Uhr

Bitte 15 x Straßburg und zurück.....
bestellte  ich bei der freundlichen Dame im DB-Reisecenter in Geislingen, als ich an der Reihe war, R E I S E C E N T E R, früher sagte man Fahrkartenschalter, zu meiner Freude war der Vorgang immerhin derselbe geblieben. Nach der „Interaktion“ mit einer lebendigen, echt(en) netten Dame am Schalter und den Angaben: wie, wann, wohin, wieviel, war ich in kürzester Zeit glücklicher Besitzer eines Baden-Württemberg-Tickets bis Kehl am Rhein und eines Gruppentickets für die verbleibende Strecke mit der franz. SNCF.
Kein Stress mit Automatendisplay, Tastenkombinationen, Destinationssuche, Bezahlvorgang...., nein, einfach hin gehen, nicht Mal warten, freundliches Lächen für meine ReiseSeele und nützlichen Tipps zum Bahnsteigwechsel und schon etwas ReiseluS/Ft schnuppern inklusive...
TOLL liebe DB, herzlichen  Dank für diesen schönen nostalgischen SUPER Service, der nicht Mal was extra gekostet hat!! Selbst wenn das Andere ziemlich altmodisch finden, werde ich auch in Zukunft für den Fahrkartenkauf nicht meinen PC und meine Nerven bemühen.
Nach der zeitaufwändigen, ziemlich mühsamen Hotelsuche, war dies ein echter Fruststopper.

Zusammen mit S.E. fiel mir dieses Jahr die Aufgabe des Vergnügungswarts für unsere Städtereise zu. Unterm Jahr versuchen wir sportmäßig gemeinsam „in shape“ zu bleiben und einmal im Jahr unternehmen wir dann auch etwas zum reinen Vergnügen :-), dann steht ein Wochenendtripp in eine interessante City  auf unserem Programm. Dieses Jahr war unser Reiseziel Straßburg im Elsass (in französisch Strasbourg, das „g“ wird nicht gesprochen, franz. Région Alsace).

Ich hatte per email (telefonisch nicht möglich, da immer besetzt) Infomateriel in deutsch vom Tourimusbüro in Straßburg angefordert und per Post kostenlos sehr ausführliche Infobroschüren erhalten, herzlichen Dank, liebes Tourismusbüro in Straßburg! Damit und mit dem Polyglott „on tour“ konnten wir unser Besuchsprogramm perfekt zusammenstellen. Natürlich wollten wir am Ende alles gesehen haben, was man bei „Straßburg für Anfänger“ gesehen haben muss: Die Altstadt, die UNESCO-Weltkulturerbe ist, mit dem Liebfrauenmünster und Haus Kammerzell, eingebettet im historischen Stadtzentrum auf der Îllinsel, die  Stadtviertel Petite France, das kaiserliche Viertel mit seinen Prachtbauten aus der Gründerzeit und natürlich das Europaviertel.

Für den Samstag Vormittag stand Kultur auf unserem Programm, S.E. hatte ebenfalls per email im Tourismusbüro eine zweistündige Stadtführung gebucht. Wir hatten uns aus den  unterschiedlichen Angeboten  für den Rundgang „Altstadt, Münster und Kaiserviertel“ entschieden. Pünktlich um 10.30 Uhr trafen wir uns mit „unserer“ Stadtführerin vor dem Touribüro am Münster,  um uns von ihr in  9 Jahrhunderte Straßburger Stadtgeschichte entführen zu lassen. Nach der Besichtigung des Münsters, spazierten wir über den Place Gutenberg (laut geschichtl. Überblick im Polyglott, soll Gutenberg 1440 in Straßburg seine 1. Druckerpresse fertig gestellt haben) am Palais Rohan vorbei zum Quai  St-Etienne und über eine der zahlreichen Brücken ins Kaiserviertel, auch Deutsches Viertel genannt, mit seinem zentralen Platz, dem Place de la République.

Nach einer gemütlichen Mittagspause und einem ausgedehnten Bummel durch Petite France und durch Straßburg's Shoppingmeilen beschlossen wir am Nachmittag, mit dem Batorama (Straßburger Ausflugsboote), bis zum Europaviertel zu schippern, um zu sehen, wo Europapolitik gemacht wird. Auf dem Boot erhält jeder Fahrgast ein Audiogerät, mit dessen Hilfe er in seiner Muttersprache zur vorbeigleitenden StraßburgKulisse die entsprechenden Erklärungen erhält. Wir hatten ziemlich Glück, um 19.00 Uhr waren noch Plätze frei. Wer vorher sicher ist, dass er eine Bootsfahrt mitmachen möchte, sollte besser auch vorbuchen, allerdings ist dies nicht im Tourismusbüro möglich, sondern nur bei Batorama direkt.

Wie schon am Vorabend hatten wir uns für das Abendessen ein Lokal mit typisch elsässer Küche ausgesucht, um auch kulinarisch mitreden zu können. In Flamme & Co werden herrlich leckere Flammkuchen serviert, die Auswahl ist enorm, aber enorm ist dort auch das Spiegelkabinett, das einen erwartet, wenn man Mal die „Nase pudern“ muss. Zugegebenermaßen ziemlich spektakulär, das gesamte Örtchen mit Spiegeln ausgekachelt und in gedämpftes Licht getaucht, nach der 1. Durchsage war klar, dass jede von uns unbedingt dorthin nicht nur zum Müssen rein schauen müsste.

Nach so viel Beeindruckendem fehlte uns am Sonntag noch der Blick über die Stadt aus der Vogelperspektive, deshalb wollten wir vor der Rückreise unbedingt noch auf den Münsterturm steigen.  332 Stufen muss man erklimmen, aber die Mühe lohnt sich. Leider war es etwas diesig und die Weitsicht ins Hinterland entsprechend getrübt, aber von oben hat man einen besonders guten Ausblick auf die mittelalterliche Stadtanlage und die Wasserläufe der Ill, mit den vielen Brücken, die die Altstadt auf der Illinsel mit dem Rest der Stadt verbinden.
Schnell noch die letzten Fotos gemacht und dann hieß es leider auch schon wieder Abschied nehmen, von einer ganz besonderen Stadt.
Im Gegensatz zur Hinreise (ca. 4 Stunden) ab Amstetten/Württemberg mit umsteigen in Stuttgart, Karlsruhe und Appenweiher, führte unsere Rückreise über Offenburg, Donaueschingen, Sigmaringen und Ulm zurück nach Amstetten. Die Rückreise dauerte 1 Stunde länger, aber  Dank der netten Zugbegleiterin konnten wir den hinteren Fahrradwaggon belegen, da im Regional Express die Sitzplatzreservierung nicht möglich ist, wir aber natürlich gerne zusammen sitzen wollten, sicherlich war der einzige echte Fahrradler ziemlich erleichtert, als er in Sigmaringen den Zug ohne uns verlassen konnte...

Gut zu wissen - Reisetipps
Stadtführungen: Führungsdauer kann auf Nachfrage verlängert oder verkürzt werden
Unterkunft: es empfiehlt sich ein Hotel, bzw, eine Unterkunft  in Bahnhofsnähe zu buchen,  so kann man das Gepäck am Abreisetag bis zur Abreise im Gepäckraum des Hotels unterstellen. Ich hatte uns schließlich im Hotel ibis eingebucht, leider erhielten wir keinen Direktbucherrabatt und das Frühstück kostete 9.-€ extra pro Person.
Unser Budget: In unserem Budget von 150.-€ pro Person war enthalten: die Bahnfahrt mit 19,80 € , 2 Übernachtungen im DZ, die Stadtführung (gesamt 135.-€), das Batorama (9,80 €) und der Eintritt (5.-€) für den Münsterturm.
Für Fortgeschrittene: Straßburg verfügt über eine größere Anzahl sehr interessanter Museen und sicherlich ist auch ein Besuch des Botanischen Garten und der Orangerie lohnendswert. Jeden Di, Mi und Sa findet ein Büchermarkt statt und jeden Mi und Sa ein Trödelmarkt.
Für gegen später am Abend haben wir in der Rue des Frères (Straße der Brüder) hinter dem Münster nette Kneipen gefunden, die Reiseführerin hat uns auch die drei ausrangierten Flusskähne am Quai des Pecheurs, gezeigt, die tagsüber als Cafés genutzt werden und in denen am Abend Konzerte unterschiedlicher Musikrichtungen stattfinden und manchmal legen auch DJs auf, dazu werden kleine Snacks gereicht.

Wer noch Fragen hat, kann uns gerne kontaktieren über info@hotelboy.com
E.K. und alle ToppFittlMädels